Hauptkommissar Schmidt wurde zu einem kleinen Juwelierladen in der Einkaufspassage gerufen. Als er den Laden betrat, eilte der Inhaber Herr Pudel mit schweissnasser Stirn auf ihn zu und redete ungehalten auf ihn ein. Es sei nun wirklich an der Zeit gewesen, dass die Polizei ihn hier endlich befreit. Noch eine Viertelstunde länger und er wäre in der dunklen Besenkammer erstickt.

Was war passiert? Einem aufmerksamen Kunden war aufgefallen, dass niemand im Laden war. Nachdem er einige Zeit gewartet hatte, kam ihm die Situation seltsam vor und er rief die Polizei. Diese befreite Herrn Pudel aus der geschlossenen Besenkammer. Eine Minute später war der Hauptkommissar vor Ort. Ob denn das Geschäft schlecht liefe, wenn nur dieser eine Kunde den Laden aufgesucht habe, fragte Schmidt. Das gehe ihn gar nichts an, polterte Pudel. Typisch Polizei. Erst sei sie nicht da, wenn man sie braucht, dann würden Sprüche geklopft, anstatt dem Opfer eines Raubüberfalls zu helfen.

Schmidt bat Pudel zu berichten, was denn genau vorgefallen sei. Pudel holte aus. Vor knapp zwei Stunden habe ein Mann den Laden betreten, ein großer Kerl in schwarzem Mantel mit tief ins Gesicht gezogenem Hut und dunkler Sonnenbrille. Er habe sich nach Siegelringen mit Gravur erkundigt. Als Pudel sich umgedreht habe, um ihm die Musterkollektion zu zeigen, habe der Mann ihm einen Knüppel übergezogen und ihn in Richtung Besenkammer gedrängt, die halb offen stand. Er sei in die Kammer gestolpert und schon habe der Mann die Tür ins Schloss geworfen.

Der Hauptkommissar musterte kurz die Glasvitrine voller Manschettenknöpfe und prüfte dann die Tür zur Besenkammer. Eine Tür aus Massivholz, mit Schnappverschluss ohne Knauf oder Öffnungshebel auf der Innenseite. Pudel knurrte, dass dies auch nicht nötig sei, da dort nur Putzmittel gelagert werden.

Pudel zählte auch gleich auf, was an Schmuck fehle, nämlich die teuersten Stücke, sechs Rolex-Uhren, ein Diadem und ein Schreibset aus massivem Gold. Da würde doch wohl die Versicherung einspringen, wenn der Täter nicht gefunden werden sollte, meinte Schmidt. Natürlich sei er versichert, grummelte Pudel.

Dem Hauptkommissar war aber bereits klar, dass der Juwelier Pudel sich selbst in die Besenkammer gesperrt hatte, um einen Überfall zu fingieren und um die Versicherungssumme zu kassieren.

Wie kam er darauf?

danke heidi wir haben den fall bald gelöst