Hauptkommissar Schmidt wurde zum Sportstadion gerufen. In dem fensterlosen Korridor kam ihm der Geschäftsführer des Stadions Herr Albert entgegen. In einem der Umkleideräume der Herren wurde ein Toter entdeckt, von drei Athleten, die hier für gewöhnlich trainieren. Es gab eine ganze Reihe von Umkleiden auf beiden Seiten des unterirdischen Flurs. Vor der einen Tür stand der Hausmeister Herr Schulze im Blaumann. Er hatte von Herrn Albert die Anweisung bekommen, darauf zu achten, dass in der Umkleidekabine nichts verändert wird, bis die Polizei eintrifft.

Etwas abseits standen drei junge Männer in Sportkleidung. Auf die Frage, ob sie alle Drei den Toten entdeckt hätten, antworteten sie mit einvernehmlichem Nicken. Sie seien gerade gemeinsam vom Training gekommen.
Die Sportsleute Maik, Enrico und Benny sind Leichtathleten und nutzen die Sportanlage, um sich für die Deutsche Meisterschaft zu qualifizieren, wusste Herr Albert zu berichten. Und alle Drei kannten den Toten namens Mario, wie ein weiteres Nicken der Drei auf diese Frage bestätigte.

Die Frage des Hauptkommissars Schmidt, wie sie denn zu dem Toten standen, wurde unterschiedlich beantwortet. Aber alle Drei hatten schlechte Erfahrungen mit Mario gemacht.
Maik meinte, Mario sei niederträchtig und gemein gewesen. Er habe etwas mit seiner Schwester gehabt. Nachdem sie ein Kind erwartete, habe er sie verlassen.
Niemand mochte den Mario, bestätigte dann Enrico. Er habe einige Athleten verpetzt, die leistungssteigernde Präparate nahmen. Was durchaus in Ordnung war, wie der Hauptkommissar anmerkte. Aber er habe sich dadurch mehr Feinde als Freunde im Verein gemacht, erwiderte Enrico.
Benny, der Kassenwart des Vereins, wusste zu berichten, dass Mario sich mit Einverständnis des Vereins vor einiger Zeit Geld aus Vereinsmitteln geliehen hatte. Kurz darauf meldete er Privatinsolvenz an, um das Geld nicht zurückzahlen zu müssen. Er sei eben, Entschuldigung, ein Arschloch gewesen. Kein Wunder, dass er abgemurkst wurde, schloss Benny seine Ausführungen.

Nach der Befragung öffnete der Hauptkommissar mit einem Taschentuch die Tür zur Umkleidekabine, die nur angelehnt war. Niemand habe drinnen etwas angefasst, nachdem der Tote entdeckt wurde, nur vor dem Sport die Kleidung und die Schränke, wie Enrico anmerkte.
Der Tote lag auf dem Boden, gehüllt in einen dunkelblauen Bademantel. Es sah aus, als schliefe er, eine Todesursache war nicht zu erkennen. Der Hauptkommissar Schmidt kniete sich hin und schlug den Kragen des Bademantels zur Seite. Mit sachkundigem Blick stellte Schmidt fest, dass der Tote erwürgt wurde, sehr wahrscheinlich mit einem Handtuch oder Schal.

Für den Hauptkommissar war nun alles klar. Er brauchte nur noch zurück auf den Flur zu gehen, um den Mörder zu verhaften. Wen wohl?